Die Palme für mich und in der Kultur
- Nadine

- 8. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Wenn ich irgendwo ankomme und da steht eine Palme – dann ist das für mich sofort ein gutes Zeichen.
Egal wie’s mir geht, egal wie stressig das Leben gerade ist: Eine Palme macht’s irgendwie besser.
Für mich war die Palme nämlich schon immer ein Symbol für Freiheit. Für Sonne. Für Durchatmen. Für Nichtstun dürfen. Ich erinnere mich, schon als Kind, wenn ich irgendwo im Urlaub war und diese riesigen Palmen standen da, wie so majestätische Schattenspender – da wusste ich: Ich bin angekommen.
Und das hat sich nie geändert. Selbst in den schwierigeren Zeiten meines Lebens: Wenn ich z. B. in einem Ort war, wo Palmen standen, fühlte es sich gleich viel leichter an. Vielleicht, weil sie so viel Ruhe ausstrahlen. Vielleicht, weil sie einfach da stehen, Jahr für Jahr, und irgendwie alles mitmachen, ohne Drama.
Und auch heute noch – nach all den Jahren in Marokko – mein Blick auf die Palme ist nochmal ein anderer geworden.
Denn hier hat die Palme nicht nur für mich eine Bedeutung, sondern für das ganze Land. In Marokko ist die Dattelpalme schließlich ein Symbol für Leben. Ohne sie gäbe es in vielen Oasendörfern nichts. Sie ist Schattengeber, Nahrungsquelle und Baumaterial in einem.

In der palmenreichen Region rund um Zagora, in der Nähe der Wüste, sagt man sogar: „Ohne Dattelpalmen – kein Dorf.“ Die Palmen schützen die Böden vor dem Austrocknen, geben Schatten für andere Pflanzen, spenden Datteln, die monatelang satt machen, und werden traditionell auch für Körbe, Dächer oder Zäune genutzt.
Aber auch spirituell hat die Palme in Marokko ganz viel Bedeutung. Sie steht für Beständigkeit. Für Geduld. Für ein Leben, das sich langsam entfaltet – und tief wurzelt. Und irgendwie passt das, oder?
In anderen Kulturen wiederum steht die Palme für Sieg, Unsterblichkeit, Frieden. In der christlichen Tradition kennt man den Palmsonntag, im Judentum spielt sie beim Laubhüttenfest eine Rolle, und in der Antike war sie das Zeichen der Götter.
Ich wusste das früher alles nicht. Für mich war’s einfach nur: Palme = Urlaub = alles gut.
Heute hat sich das verändert. Ich seh die Palme jetzt auch als Zeichen für Kraft. Für Überleben in der Hitze. Für Anpassungsfähigkeit. Und trotzdem: Wenn ich eine sehe, denke ich immer noch ein kleines bisschen an Freiheit.
Also ja – ich liebe Palmen.
Nicht, weil sie schick sind. Sondern weil sie mich daran erinnern, dass selbst in trockenen Zeiten etwas wachsen kann, das uns nährt, schützt und ruhig werden lässt.




Kommentare